Adam Friedrich von Seinsheim (1708-1779) stammt aus einer alten und einflussreichen Adelsfamilie. Als junger Mann ging er nach Salzburg, Rom und Leiden, um sich vertieft mit Philosophie, Theologie und Rechtswissenschaften zu beschäftigen. Bereits mit 10 Jahren war er in die Domkapitel zu Bamberg und Würzburg aufgenommen worden.
1755 wurde Adam Friedrich vom Würzburger Domkapitel zum Bischof gewählt, 1757 vom Bamberger Domkapitel auch zum Bischof von Bamberg. Unter Hinzuziehung erstklassiger Fachleute ließ er nahezu alle Gärten seiner Haupt- und Nebenresidenzen neu anlegen oder umgestalten, neben dem Würzburger Hofgarten auch den Schlossgarten in Seehof (bei Bamberg) und den Hofgarten in Veitshöchheim.
Schon 1760/61 hatte Johann Prokop Mayer als
Wandergeselle
im
Veitshöchheimer Hofgarten
gearbeitet.
Als Mayer weiterzog, stellte ihm
der
damalige
Hofgärtner Georg
Joseph Oth
dieses Arbeitszeugnis aus.
© Foto: Mainfränkisches Museum Würzburg
Der in Böhmen geborene Johann Prokop Mayer (1735-1804) absolvierte in Prag eine dreijährige Gärtnerlehre. Ab 1755 zog Mayer als Wandergeselle durch Deutschland, Österreich, Frankreich, Holland und England.
1770 trat er die Hofgärtnerstelle in Würzburg an. Mit viel Elan trieb er die Gestaltung des Hofgartens voran, konnte allerdings längst nicht all seine Pläne umsetzen. Mayer blieb bis zu seinem Tod Hofgärtner in Würzburg.
Zwischen 1776 und 1801 publizierte er die "Pomona Franconica", ein dreibändiges Lehrbuch zur Obstsortenkunde. Darin beschrieb er alle im Hofgarten kultivierten Obstsorten sowie seine langjährigen Erfahrungen in der Obstbaumzucht. Auf ganzseitigen Abbildungstafeln zeigt dieses Werk kunstvoll geschnittene Formobstbäume und auf handkolorierten Kupferstichen über 500 reife Früchte.
Die zahlreichen Skulpturen und Vasen des Würzburger Hofgartens fertigten der fränkische Bildhauer Johann Peter Wagner (1730-1809) und seine Werkstatt an. Wagner erlernte das Bildhauerhandwerk bei seinem Vater und ließ sich nach Studien in Wien, Salzburg, München und Mannheim 1756 in Würzburg nieder. Dort arbeitete er zunächst unter dem Hofbildhauer Johann Wolfgang van der Auwera (1708-1756).
Drei Jahre nach dessen Tod übernahm Wagner die Werkstatt, wurde aber erst 1771 zum Würzburger Hofbildhauer ernannt. In den 1760er und 1770er Jahren war seine Werkstatt in ganz Unterfranken tätig. Ab 1770 schuf er sämtliche Skulpturen für den Würzburger Hofgarten.
Der in Tirol geborene Johann Georg Oegg (1703-1782) ergriff wie sein Vater den Beruf des Schmieds. Er ging bei seinem Onkel, der als Schmiedemeister in Linz tätig war, in die Lehre. Nachdem Oegg sein Talent in Wien unter Beweis gestellt hatte, wurde er bereits 1733 nach Würzburg berufen.
Dort schuf Johann Georg Oegg unter anderem das berühmte Ehrenhofgitter, das allerdings schon 1821 wieder abgebrochen wurde. Die fest eingebauten Teile des Gittertores zwischen Hofkirche und Gesandtenbau fertigte er zwischen 1748 und 1750. Die gesamte Toranlage in ihrer heutigen Form vollendete sein Sohn Johann Anton Oegg (1745-1800). Auch die übrigen Gittertore des Hofgartens wurden von Vater und Sohn Oegg geschmiedet.
Facebook Instagram Blog der Schlösserverwaltung YouTube